
Als Pionier der digitalen Medien versucht der Internetaffine entgegen des Leitspruches unserer Bundeskanzlerin Angela Merkel, dass das Internet für uns alle neu sei, Welten zu erschließen, die früher unerreichbar schienen. Welten die von Machtkämpfen und Magie erfüllt sind, um die wahren Champions zu krönen.
Mit Might & Magic: Duel of Champions feierte Ubisoft vor ziemlich genau 2 Jahren (Red.: 14.11.2014) die Umsetzung eines elektronischen Sammelkartenspiels auf Basis bekannter Mechaniken, die einen Hauch von Versus System verbunden mit der Heldenwahl aus Warcraft TCG (Abk. Trading Card Game) darstellen. Diese Symbiose hat vor allem dazu geführt, dass aus einem geplanten Selbstversuch eine intensive Liebe geworden ist.
Ein Einstieg nach Maß
August 2014, irgendwo in Deutschland: Das typische Spiel eines Studenten während der Prüfungsphase ist dadurch gekennzeichnet, dass dieser entweder ein Motivations- oder, kurz vor dem Termin, ein Zeitproblem besitzt. Die Gründe dafür sind vielschichtiger Natur wobei einzelne Faktoren an dieser Stelle nicht ausgearbeitet werden sollen. Aber eins sei dem interessierten Leser gesagt, dass Duel of Champions laut aktuellen Statistiken ein möglicher Grund sei.
Betrachtet man die aktuelle Version des vorgenannten ECGs (Abk. Elektronisches Card Game) bietet jenes einen Einstieg nach Maß, indem ein Neuling auf unterschiedliche Weise an die Hand genommen wird. Wird man durch Freunde oder diverse Foren aufmerksam, besitzt man die Möglichkeit einen „Werbungscode“ zu verwenden, der einem alle Starter Decks zugleich zur Verfügung stellt. Weiterhin ist bereits eine Kampagne integriert, die langsam an das Spiel heran führt und schrittweise neue Mechaniken erklärt. Ein weiterer Vorteil besteht in der Belohnung, wenn eben diese Szenarios erfolgreich abgeschlossen werden. Als abschließendes Gimmick werden neuen wie erfahrenen Spielern zu diversen Events „Gutscheine“ (Codes) angeboten, die den eigenen Gold- bzw. Kartenvorrat erhöhen. Mit dieser Fülle ist es ein leichtes nicht nur einen Einstieg zu finden, sondern auch die notwendige Kartenbasis aufzubauen, um bei einem Duell Mensch gegen Mensch erfolgreich zu sein.
Zusammenfassung:
- Alle Starter Decks (Durch einen Freund werben lassen)
- Gutscheine (Codes for Duel of Champions – oftmals zeit-/kontigentgebunden)
- Gold und Booster (Jedes Szenario der Kampagne abschließen)
Mit diesen wichtigen Informationen ausgestattet trat ich meinen beschwerlichen Weg hin zu einer respektablen Sammlung an. Bei 6 verschiedenen Fraktionen (Akademie, Bastion, Haven, Inferno, Nekro, Sanktarium) und jeweils einer Vielzahl möglicher Helden scheint dieses Unterfangen sicherlich kein leichtes zu sein, aber dennoch mit genug Spannung gespickt.
Die Helden stellen einen zentralen Schwerpunkt in Duel of Champions dar, da einerseits jeder unterschiedlichen Zauberschulen (Feuer, Wasser, Luft, Erde, Primär, Licht, Dunkel) zugewandt ist und andererseits besondere Fähigkeiten besitzen kann. Als wichtiges Kriterium der Wahl eines Helden sollten die eigenen Präferenzen am Anfang in den Vordergrund gerückt werden:
Rush: Man versucht mit einer Vielzahl an „kleinen Kreaturen“ (hier: mit geringen Kosten) das Feld zu fluten, um den Gegner wenig Zeit zum Reagieren zu geben. (Nekro, Inferno)
Control-Decks:
Mid-Game: Feldposition soll im mittleren Spielverlauf erzielt werden, wobei diese um ca. Runde 5 bis 10 liegen kann, damit resultierend der Druck für den Gegner nicht mehr handhabbar wird.
Late-Game: Diese Art von Spiel erfordert das Erreichen der hohen Runden, um das volle Potential dieser Decks zu entfalten. Oftmals sind teure aber spielstarke Verbündete bzw. allgemein Karten der Mittelpunkt, aber nicht selten werden auch Kombinationen aufgebaut (schließt OTK – One Turn Kill mit ein).
Durch die anfängliche Auswahl der Karten ist sicherlich der Spielstil aller Neulinge stark eingeschränkt, wenn nicht sogar die fehlende Erfahrung einem zudem auf Rush bzw. Mid-Game orientierte Decks schiebt. Verallgemeinert habe ich auf meiner Reise zuerst versucht den Aufbau von Feldposition in den Vordergrund zu legen, was durch effektives (Kartenvorteil heißt das Zauberwort in diesem Fall) abtauschen erzielt wurde. Im Vordergrund stehen an dieser Stelle vor allem Zauber, die es ermöglichen, dass Verbündete direkt zerstört werden können bzw. durch Kombination mit Verbündeten auf dem Feld. (Aber ich kann euch mit Gewissheit schon jetzt verraten, dass die Deckvielfalt in Duel of Champions enorm sein wird!)
Feldvorteil: Beschreibt die Sicherung des Feldes durch eine Überzahl an Verbündeten auf diesem, um beispielsweise sichere Linien zu bilden.
September 2014, Im Reich von Might & Magic: Mit steigender Erfahrung und wachsenden Verständnis gegenüber dem Spielprinzip wird man in Duel of Champions dahingehend belohnt, dass man nicht nur im Ranking neue „Abzeichen“ verdienen kann (Gold- und Erfahrungseinkommen nach schnellen Spielen steigt mit dem Ranking), sondern in die Lage versetzt wird sogenannte „Leistungen“ zu erbringen. Diese teilen sich in verschiedene Schwierigkeitsgrade auf und betreffen unterschiedliche Bereiche des Spiels. So wird der Versuch belohnt, die eigene Sammlung zu optimieren oder auch erfolgreiche Duelle, die unter bestimmten Voraussetzungen gespielt wurden:
- Gewinnt ein Duell mit vollständig geleerter Bibliothek
- Gewinnt ein kompetitives Duell mit nur neutral zugefügten Schaden
- Gewinnt ein kompetitives Duell indem ihr den Helden mit einer Ereigniskarte besiegt
- …
Herausforderungen, die oftmals ein hohes Maß an Kreativität fordern, aber auch für eine Langzeitmotivation sorgen. Denn ihr könnt euch in fast 200 solcher Leistungen versuchen.
Wem aber diese ganzen Möglichkeiten bisher noch nicht genug waren, der darf sich einerseits auf ein bereits implementiertes Swiss-System, bei dem 8 reale Spieler TCG-typisch um Booster kämpfen oder Community-organisierte Turniere freuen. Letzteres war mein großer Einstieg in die Turnierszene von Might and Magic: Duel of Champions, da vor allem von aktiven Community-Mitgliedern wie Emperor81, Alidesaster, Mu3d0k oder TagAuch2 eine Vielzahl an interessanten Formaten zu unterschiedlichen Wochentagen angeboten wird. Mein eigenes Wochenhighlight war schnell gefunden: Das Anfänger-Turnier am Montag 20:00 Uhr zur Prime-Time.
In lockerer Atmosphäre wurden wöchentlich kleine Turniere organisiert, die in vielerlei Hinsicht gewinnbringend waren: Spielerfreundschaften, Turniererfahrung, Turniergewinne und Spaß. Bedenkt nur, dass ein Teil eurer Jugend, das Überraschungs-Ei, nicht mal so viele Sachen vereinen konnte (Sofern ihr noch immer das „Ü-Ei“ schätzt, soll dies keine Herabwürdigung sein). Und unverhofft konnte ich bereits mit der ersten Teilnahme ein persönliches Highlight feiern, da ich mich gegenüber 6 Gleichgesinnte durchsetzen konnte und nicht nur mit dem Turniersieg belohnt wurde, sondern auch mit den vorgenannten Gewinnen! Mittlerweile beschreibt die deutschsprachige Turnierszene den Wandel zu themenbasierten und Standardturnieren, die für alle Erfahrungsgrade geeignet sind, um eben Erfahrenen neue Herausforderungen, aber zugleich den sogenannten „Frischlingen“ erste Erfolge zu geben.
Ein Champion in Duel of Champions zu werden, bedeutet für mich nicht nur den langen Weg des Rankings zu beschreiten, sondern auch ein Teil der Community zu sein. Dieses Engagement in allen Bereichen ist wie das Salz in der Suppe, um eben die gesamte Geschmacksvielfalt erleben zu können (Nicht zwangsläufig durch eine Person allein in allen Bereichen). Wir heben gegenseitig unseren eigenen Spielspaß, können miteinander Ideen austauschen und freuen uns über die Erfolge anderer, wenn es vielleicht bei dem ein oder anderen gerade stagnieren sollte. Wir bauen nicht nur Turnierstrukturen oder Ligen auf, sondern genießen ebenso die Gemeinschaft und können vielleicht in Zukunft auch einen Weltmeister stellen =)!